Die Angst vor Krebs ... Mutig sein - Mut machen

 

Auf was hab ich mich da eingelassen ...

 

Wie ich einem Außerirdischen Glück erklären würde?

 

Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung ... aber vielleicht würde ich ihm meine Geschichte erzählen...

 

Kann ich das? Bin ich selbst so mutig?

 

Ja.

 

Aber von vorne ...

 

Meine liebe Kollegin Tanja Falge hat in ihrer Glückspraxis eine Blogparade veranstaltet, bei der sie andere Coachs eingeladen hat, Mut zu zeigen und Mut zu machen.

 

Es geht darum, Farbe zu bekennen, (m)eine persönliche Geschichte zu schildern und Mut zu machen ... zu schreiben, wie man, nein, natürlich ich selbst, aus einem tiefen Loch herausgekrabbelt bin. 

 

Mein tiefstes Loch ... Krebs ...


Mein Thema war vor vielen Jahren Krebs ... gut, es bestand nur der Verdacht, dass es Krebs sein könnte , aber da lief mein Kopfkino schon im gestreckten Galopp los ... nicht nach rechts oder links schauend ... voller Panik geradeaus. 

Mein Kopf war wie in Watte gehüllt ... die Worte des Arztes waberten dumpf irgendwie an mir vorbei ... Ich bekam nichts mit ... das Horrorszenario war vor meinen inneren Augen in vollem Gange ... Chemo ... Glatze ...!

Der innere Film war nicht zu stoppen ...

 

Nur die Worte "OP" und "auf das Ergebnis müssen wir warten" drangen zu mir durch.

 

Die Praxis des Arztes verlassend, habe ich nichts mehr um mich herum mitbekommen. Weder, wer mir dort begegnete, noch wie das Wetter war, ob die Sonne schien ...

 

Würde sie noch für mich scheinen? Wie lange noch?

Diese und viele weitere Fragen gingen mir durch den Kopf.

 

Hätte mich hinterher einer gefragt " wie bist du nach Hause gekommen?", wäre mir die Antwort nicht leicht gefallen. Ich hab es nicht mitbekommen.

Freunde


Rückblickend waren es die schrecklichsten und die schönsten Wochen meines Lebens. Egal, von welcher Seite man sie betrachtet ... auf jeden Fall waren es die intensivsten Wochen bisher.

 

Meine Freunde und meine Familie haben mich aufgefangen.

Immer war einer da, mit dem ich darüber sprechen konnte, wie es mir gerade geht und wie ungerecht ich das Alles gerade fand.

 

Und wollte ich nicht sprechen, war das auch in Ordnung.

Manchmal hielten sie mich nur im Arm, so dass mein Tränen kullern konnten.

 

Die Gewissheit, dass immer einer für mich da war, jemand, der bei Bedarf alles stehen und liegen liess und sofort zu mir eilte, war und ist mein größtes Glück.

 

Glück und Glücksgefühle


Mein Glücksgefühl, besser gesagt eines meiner Glücksgefühle, entspringt dieser Sicherheit.

Sicherheit, dass Freunde und Familie zu mir stehen, auch wenn mein tiefster Abgrund sichtbar wird und ich am Verletzlichsten bin.

 

Genauso bin ich auch für meine Freunde und meine Familie da.

Habe tiefe Täler mit ihnen durchwandert und zusammen sind wir auf die höchsten Berge geklettert.

 

 

Gewinnen oder verlieren


Das sind für mich die berühmten zwei Seiten ein- und derselben Medaille.

 

Ich persönlich glaube, dass ich die schöne Seite mehr zu schätzen weiß, nachdem ich die schreckliche Seite sehen durfte.

 

Es ist meine persönliche Entscheidung, ob ich das Glas halbvoll oder halbleer sehen möchte.

 

Ich hab mich für halbvoll entschieden - schließlich kann das Glas nicht ganz leer sein - immerhin befindet sich ja noch Luft darin. ;) 

 

 

Humor


Humor ist definitiv einer meiner Stärken.

Er lässt mich weitermachen, egal, wie schwer oder aussichtslos es sein mag.

Er bringt mich in Verbindung mit meiner Kreativität, ist ansteckend ... und eröffnet einen großen Raum der Möglichkeiten ...

 

Humor und die zugegebenermaßen manchmal überspitzte Darstellung eines Sachverhaltes, eines Problems und auch einer Lösung, ermöglicht es, neue Wege zu gehen, Chancen zu erkennen, sie auszuprobieren ... so tun, als ob ... was wäre wenn ... und wieder zeichnen sich neue Wege ab ... und lässt die Sonne wieder scheinen...



Das haben Sie nun davon !


Vertrauen Sie sich Freunden oder Familienangehörigen an. Sprechen Sie mit ihnen. Vielleicht gibt es auch nur eine einzige Person mit der Sie über Ihr Problem reden können.

Fassen Sie sich ein Herz und zeigen anderen, dass Sie sie brauchen.

Und gehen Sie mit gutem Beispiel voran, helfen einem Ihrer Mitmenschen und stehen ihm oder ihr zur Seite.

 

Seien Sie das Glück für einen Anderen.



Glücksübung: Wie erkenne ich Glück?

Was bringt Ihr Herz zum Klingen?

Wozu sagen Sie bedingungslos Ja?

 

Nehmen Sie ein Ereignis zu dem Sie eine absolut positive Einstellung haben ... und spüren Sie in Ihren Körper hinein, wo sich dieses Gefühl zeigt.

 

Ist es ein warmes Gefühl? Macht es Ihr Herz weit? Oder gluckert Ihr Bauch zufrieden?

 

Das Gefühl im Körper kann von Mensch zu Mensch variieren. Sowohl vom Ort als auch in seiner Intensität.

Es ist Ihr Gefühl von " JA "...

 

Nehmen Sie es bewusst wahr. Wo in Ihrem Körper spüren Sie dieses "JA"?

An welcher Stelle taucht es auf und wie breitet es sich in Ihrem Körper aus...?

 

Merken Sie sich Ihr Ja-Gefühl und immer dann, wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen und sich unsicher sind, fragen Sie Ihren Körper und bitten ihn, Ihnen ein ganz deutliches Ja zu geben, wenn es passt.

 

„Ist es immer so einfach?“ Werden Sie sich vielleicht fragen.

Manchmal ist es das tatsächlich.

 

Und bei allen guten Gefühlen sollten Sie dennoch immer Ihren gesunden Menschenverstand nicht außer Acht lassen.



 

Glück gehabt ...


PS: Meine Erkrankung war dann doch kein Krebs. Gottseidank.


Aber seit dem Zeitpunkt habe ich sehr viel über mich und meinen Umgang mit mir und meinen Mitmenschen gelernt.